Die Schlagzeilen in der Schweiz nehmen aktuell kein Ende: Vor allem Politiker die sich auf idiotische (auch gesetzeswidrige) Weise äussern. Hier einige Links für alle, die die Diskussionen verpasst haben:
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/SVP-Mitglied-bezeichnet-Muslime-als–Schaedlinge–25634233
Ich möchte mich hier jedoch nicht weiter zu den schlimmen Fällen auslassen, denn dies wird nun überall öffentlich gemacht. Viel mehr geht es mir darum, den „Neuen“ in den Social Medien einige Tipps zu geben, was in diese Medien gehört und was nicht. Es ist mir sehr wichtig klar zu machen, dass nicht die Plattformen „böse“ sind, sondern diese lediglich wiedergeben, was darauf geschrieben und hinterlassen wird. Die Einhaltung von Gesetzen und die Wahrung des Anstands sollte dabei höchste Priorität geniessen. Verstösse sollen ohne Wenn und Aber geahndet werden. Der gesetzliche Rahmen ist in der Schweiz ja gegeben.
Das Schöne an den Social Medias ist nun, dass viele versteckte Diskussionen eine Öffentlichkeit erhalten und so natürlich auch die Autoren „entblössen“ und deren Haltungen und Gesinnungen zeigen und so vielleicht sogar endlich fassbar machen. Da wäre ich dann wieder beim schon öfters in meinem Blog thematisierten Stammtisch.
Daher immer beachten:
- Die Sozialen Medien sind dazu geschaffen, auch persönliche Meinungen auszudrücken. Für diese ist nur eine Person verantwortlich, der Autor. Dieser hat damit zu leben, natürlich auch mit den daraus erwachsenden Konsequenzen.
- Die Meinungen bleiben wohl fast ewig im Netz und können so nicht mehr einfach zurück genommen werden. Es gilt das geschriebene Wort.
- Die Meinungen werden weiter getragen, verteilt, kommentiert und können in einen beliebigen Kontext gesetzt werden. Darauf können wir als Autoren nicht, oder nur noch sehr beschränkt, Einfluss nehmen.
Was soll man daher tun?
- Tragt das Herz nicht auf der Zunge! Spontane, unüberlegte Reaktionen kommen auch im persönlichen Dialog nicht gut an und sind wohl der Hauptgrund für rechtliche Streitereien. Dies soll man auch auf den Social Medias beachten.
- Ein Bewusstsein schaffen über die Konsequenzen der eigenen Aussagen. Dies gilt im Privatleben, wie im Geschäft, denn die Grenzen verschwinden. Wir werden immer als Privatperson oder als Geschäftspartner wahrgenommen, je nach Empfängerkreis
und am Schluss noch ein ganz einfaches Prinzip, um sich zu überlegen, ob man etwas schreiben soll:
- Wenn man sich die Aussage auf ein T-Shirt drucken würde und damit durch das Dorf oder die Stadt gehen würde, dann kann man dies wohl auch schreiben, denn dann ist man sich der Konsequenz wohl bewusst und steht zur Aussage – auch öffentlich.
Auf alle Fälle sollen wir auch vor kontroversen Diskussionen nicht Angst haben oder uns gar davon abhalten lassen. Diese müssen in einem demokratischen Land möglich sein. Aber immer mit dem nötigen Respekt gegenüber anderen Meinungen und unter Einhaltung des rechtlichen Rahmens. Eine gute Kinderstube sollte hier die Basis bilden, die aber haben einige wohl im Schnellzugstempo durchlaufen oder gar nicht erst besucht. Das jedoch ist kein Problem der Sozialen Medien, sondern eines der Gesellschaft.
Dass der Revolver lockerer sitzt mit den Möglichkeiten der Social Media ist klar. Souverän bleibt immer noch derjenige, der die Waffe nicht einsetzen muss, weder im virtuellen Raum noch in der realen Welt. Der Mensch hat nie ausgelernt. Ich glaube deshalb daran, dass Social Media manchen Leuten Nachhilfe bezüglich Kinderstube erteilen werden.
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