In ökonomisch schwierigen Zeiten sind Unternehmen, auch jene der Kommunikations- und Marketingbranche, in allen Bereichen sehr kostensensibel. Es werden sämtliche unnötigen Kosten reduziert oder vielerorts sogar ganz gestrichen. Mir stellt sich da jeweils die Frage, warum in betriebswirtschaftlich geführten Unternehmungen überhaupt irrelevante oder gar unnütze Kosten entstehen können. Es scheint, dass diese erst unter einem gewissen Druck entstehen, in wirtschaftlich florierenden Zeiten liegt der Fokus schlicht weg anders – es darf mehr ausgegeben werden, weil auch mehr verdient wird. Aber wo wird in den Unternehmen überhaupt gespart? Wie im letzten Blogpost beschrieben, werden Marketing- und Kommunikationskosten in Krisen massiv zurückgefahren. Das geschieht dann, wenn vergessen wird, dass diese Ausgaben nicht einfach Aufwand darstellen, sondern grundsätzlich als Investition in die Marke verstanden werden sollten. Die Folge ist klar, der Teufelskreis beginnt: Krise schlägt sich auf’s eigene Geschäft nieder → Kosteneinsparungen werden gesucht → Marketingbudget wird gekürzt → Marken- und Produktbekanntheit nehmen ab → Umsätze sinken weiter → Marktposition verschlechtert sich.
Nun sind von solchen Kosteneinsparungen nicht nur die Marketing- oder Kommunikationsbudgets betroffen, sondern oft auch die Ausgaben für die Aus- oder Weiterbildung der Mitarbeitenden. Auch diese Einsparungen können sich über längere Zeit als Bumerang erweisen. Unternehmen sind darauf angewiesen, Leute zu beschäftigen, die sich einerseits mit den angebotenen Produkten auskennen und im optimalen Fall sogar damit identifizieren, andererseits ihren Wissensrucksack so gefüllt haben, dass die Kommunikations- und Marketingmassnahmen state-of-the-art durchgeführt werden können. Dabei hilft es, wenn die einzelnen Disziplinen nicht nur in der Praxis erlernt wurden, sondern auch auf einer theoretischen Basis aufbauen. Dieses schulische Wissen kann in der Schweiz in unzähligen Kursen und Lehrgängen der verschiedensten Stufen erlernt, vertieft und ausgebaut werden. Es ist dabei jedem selbst überlassen, bei wem und mit welchem Abschluss eine Weiterbildung besucht wird, so lange man sich im Klaren ist, warum eine solche Ausbildung besucht wird. Dieses „warum“ gilt es vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten klar heraus zu arbeiten, will man bei seinem Arbeitgeber um Unterstützung anklopfen. In Krisenzeiten sind stichhaltige Argumente gefordert. In einer solchen Argumentation soll nicht nur der persönliche Nutzen ersichtlich sein, sondern klar dargelegt werden, was die Ausbildung dem Unternehmen für einen Mehrwert bietet. Damit sind beste Voraussetzungen für ein Gespräch mit dem Vorgesetzten geschaffen, über eine Kostenbeteiligung zu sprechen. Aber, und das sollten sich vor allem jüngere Mitarbeitende bewusst sein, es braucht nicht immer eine Schule zu sein, um neue Impulse oder neues Wissen vermittelt zu bekommen. Netzwerkplattformen können ebenfalls einen beachtlichen Beitrag leisten, neues zu erlernen und interessante bestpractice Beispiele erklärt zu erhalten. Weiter trifft man dabei noch interessante Personen aus der Branche, an die man sich bei Fragen oder Problemen wenden kann. Die Mitgliederbeiträge solcher Organisationen sind verglichen mit ganzen Ausbildungslehrgängen marginal, der daraus zu ziehende Nutzen jedoch kann sehr gross sein.
So appelliere ich an alle wissenshungrigen Personen, sich in Netzwerken zu engagieren oder eine geeignete Weiterbildung in Angriff zu nehmen und seinen Rucksack, wo immer möglich, mit neuem Wissen zu füllen. Denn wenn die Krise vorbei ist, steht man gut vorbereitet im Geschäft und kann sein Wissen sicherlich auch anwenden.
Aktuell liest man in vielen Medien, dass Social Media das neue Trendthema ist, aber genau da das nötige „interne“ Wissen oft fehlt. Ein klares Zeichen, sich vielleicht auch in diese Richtung weiterzubilden. Vor allem dann, wenn man überzeugt ist, dass Social Media kein Modetrend ist, sondern sich in der Geschäftswelt in der einen oder anderen Form halten wird und die Wirtschaft verändert.
Hier einige Ausbildungsangebote, die sich vielleicht auszahlen können:
Social Media: Somexcloud (wo ich aktuell einen Lehrgang besuche), sawi, FHNW oder HWZ
Und hier noch Netzwerke, die nützlich sein könnten:
International Advertising Association, Swiss Marketing (SMC) oder auch die Schweizer Kader Organisation