Die ganze (Firmen-) Welt fürchtet sich momentan vor einem Wort, dem Shitstorm.
Die Behandlung eines Shitstorm darf heute in keinem Social Media Konzept fehlen. Denn ein solcher kann die Reputation einer Unternehmung empfindlich treffen. Aus diesem Grund gibt es auch bereits eine Masseinheit für den Shitstorm. Diese kann bei der Aufarbeitung und Bewältigung eines eben solchen von grossem Wert sein.
Auch finden sich im Netz verschiedene „Rezepte“, wie ein Shitstorm gestartet werden kann. Hier ein sehr schönes Beispiel von www.feinheit.ch. Diese Rezepte geben der Gegenseite, also meist den Unternehmen, auch einen Einblick, wie ein solcher vermieden werden kann. Meiner Erfahrung nach, wäre die beste Abwehrmassnahme schlicht und einfach, die jeweiligen Markenversprechen einzuhalten, Produkte und Services so aufzusetzen, dass die Kunden davon profitieren und genau wissen, was, in welchem Masse und wann sie dies erhalten. Natürlich kann auch dann immer noch etwas schief gehen. Fehler passieren nun mal. Und wenn es dann soweit ist, gilt es die adäquate Reaktion zu zeigen. Nicht nur kommunikativ, sondern wenn nötig auch durch Anpassung von Produkten, Prozessen oder gar Denkhaltungen. Konsumenten sind heute vernetzt und fordern diesen Wandel in grosser Masse, zum Beispiel bei einem Shitstorm.
Der Druck der sozialen Medien wird längerfristig helfen, Firmen dazu zu zwingen, die Angebotspalette „shitstorm-resistent“ und somit noch kundenfreundlicher auszurichten.
Aber warum soll denn nun der Shitstorm langfristig seinen Schrecken verlieren?
Meine Thesen:
- Weil Unternehmen, die konkurrenzfähig bleiben wollen, genau diese vorgenannten Anpassungen vornehmen werden
- Weil die Masse der Shitstorms in der Masse der sozialen Netzwerke und deren User untergehen werden
- Weil die klassischen Medien längerfristig sehr selektiv über die ihnen zugetragenen Shitstorms kommunizieren werden und sich hier die „Perlen“ sichern, die eine grosse Geschichte erlaubenund
- zu guter Letzt, weil sich der Shitstorm in die zukünftige Berichterstattung eingliedern wird und nicht mehr als ein übergrosses und neues Phänomen wahrgenommen werden wird
Weil wir aber noch nicht an diesem Punkt angelangt sind, hier zum Abschluss noch eine aktuelle Liste der „besten“ Shitstorms 2011, erstellt von Focus.de und t3n.de. In 2012 gab es ebenfalls einige schwerwiegende Fälle, die lesenswert sind: ARD, Pro7 oder Vodafone.
…dann werden viele „Experten“, die sich jetzt genau darauf spezialisiert haben und glauben, mit Krisenmanagement das große Geld zu verdienen, schnell in die Röhre gucken 🙂 was an sich eine sehr amüsante Vorstellung ist. Die Shitstorm-Skala kannte ich noch nicht … sehr witzig 😉
Der Shitstorm-Wetterbericht ist wirklich cool gemacht. Zwei Social Media Cracks, die sich was überlegt haben. Ich bin wirklich gespannt, ob die Experten mit Shitstorm „Handling“ Geld verdienen oder ob man eher mehr Ressourcen in die Prävention, dh. gute Produkte, ausgebildete Mitarbeitende etc. investieren sollte. Ich denke, dann bleiben die Stürme oft mal ein Lüftchen.
ja ich denke auch, das eigentlich kein Unternehmen auf solche „Experten“ angewiesen ist. Prävention sollte hier das oberste Mittel sein und eine wirklich messbare negative Auswirkung haben solche Protestwellen ja auch selten.
Pingback: Trittbrettfahren unterstützt nicht, sondern schadet | SwissRoman
ich versteh nicht, was die Experten damit zu tun haben. Wenn ich ein Blinddarm Problem hab und noch nie vorher selbst einen rausgenommen hab, geh ich zum Spezialist. Hab ich nur Bauchweh helf ich mir selbst. Es gibt immer Berufsgruppen, die sich intensiv mit etwas beschäftigen und deshalb einfach mehr Aspekte zu einem Thema erarbeitet haben. Marketing und Kommunikation ist so eins (wo viele Leute mitreden „können“) Ganz ehrlich, manch einem Unternehmen hätte ein Anruf und eine Gratis-Antwort von einem Spezialist schon manchen Stress erspart.
Da gebe ich Dir recht Su, manchmal – und grad in Krisensituationen – kann die Aussensicht viel Bringen. Dann gilt es aber, wie immer im Geschäft, die richtigen Experten zuzuziehen